Schadstoffe und Spurenstoffe aus dem Abwasser

Spurenstoffe, Mikroplastik, prioritäre Stoffe (LINK)

Unsere Kläranlagen erfüllen die Aufgabe, unser kommunales und gewerbliches Abwasser von der allgemeinen Schmutzfracht und von Nährstoffen wie Nitrat oder Phosphat zu befreien, mittlerweile mit sehr gutem Erfolg - die Gewässer haben sich von ihrer missbräuchlichen Nutzung als natürliche Abwasserreinigungssysteme inzwischen erholt.

Aber es gibt immer noch Stoffe, die von den Kläranlagen fast unbehelligt durchgelassen werden, weil die Bakterien im Belebtschlamm dieser Anlagen sie nicht verarbeiten können.

Mikroplastik - also schwer abbaubare Kunststoffteilchen, die oft in kleinster Form wie abgebrochenen Fasern oder durch Sonneneinwirkung zu Staub zersetztem Material mit dem Schmutzwasser transportiert werden - liegt oft im Grenzbereich zwischen inerten Partikeln und chemisch wirksamen Makromolekülen. Viele Kunststoffe sind hydrophob und lipophil - wasserabweisend und in Fettgewebe einlagerbar. Sie werden von filternden Organismen (z.B. Kleinkrebse im Plankton, Würmer, Quallen, Muscheln) aufgenommen und in deren Fettgewebe angereichert. Über die Nahrungskette wird dieses Material von größeren Organismen wie Fischen aufgenommen und weiter angereichert und kann letztlich auch in unserer Nahrungskette wieder auftauchen.

Daneben fällt auch immer mehr absichtlich hergestelltes Mikroplastik an, sogenannte Nanopartikel, die z.B. als Scheuermittel in Zahnpasta zum Einsatz kommen.

Vom Körper nicht oder nur teilweise metabolisierte Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Lösungsmittelreste und aus Kunststoffen herausgelöste Weichmacher sind eine andere Gruppe von Stoffen, mit deren Beseitigung die auf die klassische Problematik ausgelegten Kläranlagen überfordert sind.

 

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie sieht vor, dass eine Liste von prioritären Stoffen überwacht werden soll.

Diese Liste umfasst Schwermetalle (Cadmium, Quecksilber, Blei, Nickel), Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (und davon insbesondere Anthracen, Naphtalin und Fluoranthen), Chlorierte Lösemittel (1,2 Dichlorethan, Dichlormethan, Trichlormethan), Chlorierte Verbindungen (Hexchlorbenzol, Hexachlorbutadien, Pentachlorbenzol, Trichlorbenzole, 1,2,4-Trichlorbenzol) Pestizide (Hexachlorcyclohexan gamma-Isomer (Lindan), Atrazin, Chlorpyrifos, Diuron, Endosulfan, Isoproturon, Simazi, Trifluralin, Alachlor, Chlorefenvinphos), Einzelverbindungen mit gesonderter Bedeutung (Bromierte Diphenylether (pentaBDE), C10-13-Chloralkane, Nonylphenole, Tributylzinnverbindungen, Diethylhexylphthalat (DEHP), Ocylphenole, Pentachlorphenol, Benzol).

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